
In den letzten paar Monaten habe ich mich aktiv an der sozialen Politik meines Heimatlandes Nigeria beteiligt. Das führte dazu, dass viele meiner Freunde und der Menschen, die hinter mir stehen, sehr besorgt waren, besonders diejenigen, zu denen ich keine enge Beziehung habe. Diese Leute sind der Meinung, dass ich von meiner wichtigsten Berufung als Pastor abweiche, wenn ich meine sogenannten politischen Artikel schreibe.
Demzufolge und auch aus vielen anderen Gründen fühlte ich mich gezwungen, ein paar Artikel zum Thema Ignoranz bzw. Unkenntnis zu schreiben. Die Fragen und Bedenken, die regelmäßig an mich herangetragen wurden, machen mir deutlich, dass es im Leib Christi nicht so ist wie es sein sollte.
Ich bin der Meinung, dass es entweder daran liegt, dass die Botschaft vom Reich Gottes nicht richtig verstanden wurde oder daran, dass generell wenig Wissen über biblische Wahrheit vorliegt. Ich schloss damit, dass die obigen Missverständnisse die Ängste und Bedenken, wie ich sie seit einigen Monaten gewohnt bin, untermauern.
Es ist leicht für einen jeden, sich „Christ“ zu nennen, die Wahrheit ist aber, dass wir von verschiedenen Weltanschauungen her reagieren. Unsere Weltanschauung bestimmt die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Die Kommentare und Briefe auf meine Artikel hin haben mir gezeigt, dass das Evangelium diese Generation der Gläubigen nicht wirklich erreicht hat. Viele gebrauchen den Begriff „Reich Gottes“ leichtfertig.
Auch wenn wir in unseren Lobpreisliedern davon singen, in unseren Predigten darüber sprechen, haben wir scheinbar dennoch nicht dessen Realität in unserem täglichen Leben verstanden. Es ist offensichtlich, dass die vorherrschende christliche Weltanschauung keine Weltanschauung des Reiches Gottes ist. Es erscheint mir, dass das Modell der modernen Kirche hauptsächlich auf einigen Bruchstücken der Wahrheit basiert und nicht auf dem umfassenden Verständnis von Gott und seinem Reich.
Gestern begann ich, eine neue Serie von Artikeln zu schreiben, mit dem Titel „der Berg der Unkenntnis“. Heute fahre ich fort mit einem Titel, der von einem beliebten Ausspruch stammt, der oft an mich herangetragen wird, und zwar „Pastor, kümmere dich um deine Angelegenheiten“. Wenn die Leute das sagen, meinen sie damit, dass ich hinter meiner Kanzel bleiben und predigen soll.
Ein Pastor darf es nicht wagen, seinen Mund aufzumachen und über Themen zu reden, die etwas mit Dingen außerhalb der vier Wände der Kirche zu tun haben. Meine Sorge ist nicht, dass andere meinen Hintergrund nicht verstehen, obwohl Christen eigentlich das tun sollten, was ich tue. Was mich am meisten beunruhigt ist die Tatsache, dass obwohl Gott jetzt eine Stimme erhoben hat, um diese Themen anzusprechen, viele tatsächlich glauben, dass ich mich irre oder schlimmstenfalls völlig falsch verhalte.
Ich habe auf diese Kommentare so reagiert, dass ich weiß, dass wir alle empfindlich auf Veränderung reagieren, wir mögen eigentlich keine Veränderung. Wir neigen dazu, uns zu ärgern, wenn wir jemanden etwas tun sehen, das für uns ungewöhnlich und unserem Denken nicht vertraut ist.
Heute plädiere ich dafür, dass ich meine Tätigkeit und meine Berufung eigentlich voll annehme, wenn ich über politische Angelegenheiten und andere Dinge spreche, die nicht innerhalb der vier Kirchenwände geschehen.
Ich erfülle meine Berufung, wenn ich meine Stimme erhebe.
Ich erfülle meine Berufung, wenn ich meine Stimme gegen Ungerechtigkeit erhebe.
Ich erfülle meine Berufung, wenn ich meine Stimme erhebe, egal was passiert und gegen wen.
Ich erfülle meine Berufung, wenn ich meine Stimme für die Wahrheit erhebe.
Ich erfülle meine Berufung, wenn ich danach trachte, in allen Lebensbereichen die Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten.
Ich erfülle meine Berufung, weil dies die Berufung ist, die Jesus uns allen gegeben hat. Es ist die Berufung, die er auf die Erde gebracht hat. Es ist die Berufung und der Auftrag, den Gott der Vater Jesus mit auf die Erde gegeben hat, und es ist die Berufung, der sich jeder Christ, ob im vollzeitlichen Dienst oder nicht, widmen sollte.
Ich plädiere aufgrund der Heiligen Schrift. Gottes Wort sagt folgendes:
Johannes 3:16…19-21
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden;
wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind.
Die obigen Verse sind zentral für die ganze Bibel. Den meisten „wiedergeborenen“ Christen ist mindestens der erste Teil dieser Schriftstelle vertraut. Die meisten Gläubigen kennen sie auswendig und können sie leicht zitieren, verstehen aber dennoch die Botschaft nicht. Denn nur ein paar Verse weiter unten sehen wir das ganze Bild, wovon in Vers 16 die Rede ist. Lasst uns diese Schriftstelle Schritt für Schritt betrachten.
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
In Vers 16 sehen wir die Liebe Gottes zu den Menschen und für die Welt als Ganzes. Es besteht offensichtlich die Notwendigkeit, die Erde zu retten und die Mittel, die Gott dazu erwählt hat, liegen nicht darin, Macht zu senden. Darüber hinaus hat Gott nicht entschieden, das Problem auf der Erde dadurch zu lösen, dass er Gebete schickt.
Wann auch immer Gott in die Angelegenheiten auf Erden eingreifen will, greift er durch das Licht, durch Erleuchtung, Wissen, Einsicht, Erkenntnis und Weisheit ein. Das Instrument, durch das er hauptsächlich in die Angelegenheiten der Menschen eingreift, ist die Waffe des Lichts.
Licht bedeutet auf Griechisch Wissen, man kann es auch mit Erleuchtung, Wissen, Einsicht, Erkenntnis und Weisheit übersetzen.
Das geht so weit, dass man sagen kann, der wichtigste Auftrag des Herrn Jesus Christus auf Erden war es, die Unwissenheit zu zerstören, indem er das Licht brachte. Wir sehen das in Jesu Worten im Vers 19.
Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
In diesem Abschnitt bezeichnet Gott selbst Jesus als das Licht, die Erleuchtung, das Wissen, die Einsicht, Erkenntnis und Weisheit. Jesus selbst bezeichnet sich als Licht, Erleuchtung, Wissen, Einsicht, Erkenntnis und Weisheit.
Das ist die wirksamste Kraft in dieser Welt. Gott selbst und Jesus verließen sich auf das Licht, um auf der Erde zu wirken. Auch Jesus wirkte auf dieser Erde durch die Kraft des Lichtes. Licht, Erleuchtung, Wissen, Einsicht, Erkenntnis und Weisheit. Das ist die echte Kraft auf Erden.
Wenn Gott der Vater und Gott der Sohn das Licht, das Wissen, die Einsicht, Erkenntnis und Weisheit gebrauchen, um auf der Erde zu wirken, dann bedeutet das, dass dies die größte Kraft ist, die existiert. Es ist kein Wunder, dass Gott sich auf dieselbe Waffe verließ, als es für ihn an der Zeit war, in die Angelegenheiten des Universums im 1. Mose, Kapitel 1 einzugreifen – die Kraft und Macht des Lichts, der Erleuchtung, des Wissens, der Einsicht, Erkenntnis und Weisheit. Das Licht entstand zuerst, es war zuerst in der Schöpfungsfolge.
Dasselbe geschah im Neuen Testament, in Johannes, Kapitel 1. Gott stellte sich uns als das Licht vor, als die Erleuchtung, das Wissen, die Einsicht, Erkenntnis und Weisheit.
Wann auch immer eine Nation oder eine Völkergruppe kein Licht besitzt, folgt eine Katastrophe, Unheil schlägt zu, überall lauern Gefahren.
Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Johannes 3:19
Dies aber ist das Gericht ….man kann aber auch sagen, dies ist die Zerstörung, das Unheil, die Gefahr, dass das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen die Finsternis mehr geliebt haben.
Wenn ich mir die Kirche heute anschaue, nicht nur in Afrika, sondern weltweit, dann erscheint es mir als seien wir an den Punkt gekommen, wo wir die Finsternis lieben, auch wenn wir uns den Namen Kirche oder andere religiöse Namen geben. Wir sind an den Punkt gekommen, wo wir die Finsternis der Religion mehr lieben als nach der Erkenntnis Gottes zu streben.
Wir sind so weit gekommen, dass wir in der Kirche die Finsternis mehr lieben als Gott in der Schöpfung zu finden. Wir sind so weit gekommen, dass wir die Finsternis der Religion mehr lieben als zu verstehen versuchen, wie die Welt funktionieren sollte. Wir behaupten, das Licht in der Kirche zu haben, dennoch möchten wir uns selbst in die vier Wände derselben Kirche einschließen. Wenn wir wirklich das Licht besitzen, sollen wir niemals Angst haben, hinauszugehen und der Dunkelheit entgegenzutreten, überall und zu jeder Zeit.
Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.
Johannes 3,20
Diese Schriftstelle besagt, dass es die Menschen der Finsternis sind, die vor uns Angst haben sollten, den Trägern des Lichts. Stattdessen ist es die Kirchenleitung, die ihre Gemeindemitglieder lehrt, sich vor der Finsternis zu fürchten, anstatt sie zu lehren, mit dem Licht hinauszugehen, um die Finsternis zu überwinden. Wir selbst benehmen uns in der Kirche so als fürchten wir uns vor dem Licht, so sollte es aber nicht sein.
Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Johannes 3:21
Menschen, die Gott wahrhaftig dienen, begrüßen das Licht, sie verlieben sich in das Licht, sie verkünden das Licht, sie kämpfen mit Hilfe des Lichts. Sie halten aktiv nach der Finsternis Ausschau, um diese zu vertreiben. Sie laufen der Finsternis hinterher, sie suchen nach der Dunkelheit in all ihren Formen und mit all ihren destruktiven Folgen. Sie tun dies in allen Bereichen; im persönlichen, gesellschaftlichen und im Leben der ganzen Nation, überall wo sich die Dunkelheit verbirgt.
Warum tun sie das? Sie tun das, weil das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen die Dunkelheit mehr liebten als das Licht. Warum sollten sie sich überhaupt darum kümmern? Sie kümmern sich darum, weil Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn hingegeben hat (das Licht), damit jeder, der an ihn glaubt (an das Wort, Licht, die Erleuchtung, das Wissen, die Einsicht, Erkenntnis, Weisheit) nicht verloren gehe (oder zerstört werde), sondern das ewige Leben habe.
Freunde, ich möchte euch zu einem Experiment herausfordern, wenn ihr allein seid. Überall dort, wo ihr in der Bibel den Namen Jesus lest, ersetzt ihn durch das Wort „Licht“ und schaut, was das mit euch macht. Ein anderes Mal ersetzt ihn durch die Worte Erleuchtung, Wissen, Einsicht, Erkenntnis und Weisheit.
Bei einem zweiten Experiment möchte ich euch folgendermaßen herausfordern: Überall, wo ihr das Wort „Ignoranz“ oder „mangelnde Erkenntnis“ seht, ersetzt es mit Finsternis, Dunkelheit oder Bösem und schaut, was das mit euch macht.
Die Finsternis kann die Finsternis nicht vertreiben, nur das Licht kann das. Hass kann den Hass nicht austreiben, nur die Liebe kann das. Martin Luther King Jr.
Freunde, das Licht ist auf die Welt gekommen. Wir haben nicht mehr länger das Recht, in irgendeiner Art von Finsternis zu leben, besonders nicht in der Kirche des Herrn Jesus Christus. Was ich mit diesen Artikeln bezwecke ist, überall dorthin Licht zu bringen, wo Finsternis ist.
Wenn ich Finsternis in der Kirche sehe, bringe ich Licht hinein.
Wenn ich Finsternis in Christen sehe, bringe ich ihnen das Licht.
Wenn ich Finsternis in den Männern Gottes sehe, bringe ich ihnen das Licht.
Wenn ich Finsternis in der Politik sehe, bringe ich ihr das Licht.
Wenn ich Finsternis in meiner Nation sehe, bringe ich ihr das Licht.
Wenn ich Finsternis im finanziellen Bereich sehe, bringe ich Licht hinein.
Dies ist der Auftrag Nummer Eins eines jeden Gläubigen, Geistlichen und der Kirche.
Sunday Adelaja