von Sunday Adelaja
Hmmm, aber dennoch – warum muss jemand so jung sterben? Ein solch verzweifelter Seufzer ist in fast jeder Familie zu vernehmen, besonders in Familien von gläubigen Christen weltweit. Der frühe Tod und das Leid unter jungen Leuten, die das beste Alter noch nicht erreicht haben, ist zu einem Dilemma in der jahrtausendealten Lehre des christlichen Glaubens geworden. Es ist im Christentum eine Tradition zu glauben, dass Menschen nicht jung sterben müssen; zumindest dann nicht, wenn es gute Menschen waren. Die Realität des Lebens zwingt uns jedoch manchmal dazu, das noch einmal zu überdenken.
Ich schreibe diesen Artikel als ein Bruder und Freund des mir verbundenen Dr. Myles Munroe, um einige Erklärungen abzugeben und um einiges klar zu stellen, was seinen plötzlich Tod angeht. Während ich diesen Artikel geschrieben habe, wurde mir bewusst, dass die Frage nach dem frühen Tod nicht ausschließlich dem Leben von Dr. Munroe gilt. Viele gottesfürchtige Familien wurden mit dieser grausamen Realität konfrontiert. Tragische Todesfälle, Leid, Katastrophen und Unfälle geschehen täglich in unserer Welt, was uns herausfordert, tiefer in das Wort Gottes einzutauchen, um auf diese Weise besser verstehen zu können, wie Gott über dieses Thema denkt.
Psalm 90:10 sagt aus:
Die Tage unserer Jahre sind siebzig Jahre, und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühe und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin.
Christen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von siebzig bis achtzig Jahren. Wir alle glauben das, und es ist wahrscheinlich auch das Beste für jeden, aber es gibt keine Schriftstelle, die uns versichert, dass Christen und gute Menschen nicht sterben werden bevor sie 70 Jahre alt sind. Wir als Pastoren und Gemeindeleiter sind täglich damit konfrontiert, dass Gemeindemitglieder mit tödlichen Krankheiten wie Krebs, Aids und vielen anderen konfrontiert sind. Es ist nicht immer richtig zu sagen, dass diese Menschen keine treuen und hingegebenen Gläubigen waren. Abgesehen von diesen schrecklichen Krankheiten sterben viele Christen bei Autounfällen, Flugzeugabstürzen, Schiffsuntergängen und vielem mehr.
Es geht in diesem Artikel einfach um die Tatsache, dass Menschen jung sterben können, obwohl sie nicht unbedingt schlechte Menschen gewesen sein müssen. Dennoch sehen es Gläubige weltweit als natürlich an, dass ein langes Leben unser Geburtsrecht ist.
Kann man sagen, dass es gemäß der Schrift falsch ist, jung zu sterben? Ist es wirklich ein Fluch, so wie man manchen glauben lässt? Oder könnte es nicht so sein, dass Gott uns bereits in der Schrift über den frühen Tod nicht im Unwissen gelassen hat? Könnte es sein, dass Gott uns bereits in seinem Wort auf Tragödien, Katastrophen etc. vorbereitet? Was ist mit den gerechten und hingegebenen Menschen? Kann es sein, dass sie diese Welt früh verlassen müssen? Kann man es wirklich als Fluch ansehen, wenn Menschen eines tragischen Todes sterben?
Liebe Leser, vielleicht interessiert es euch zu sehen, wie Jesus auf einen frühzeitigen Tod reagieren würde, wenn er heute hier leben würde:
Und er sandte hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herbei, hoben den Leib auf und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesus.
Und als Jesus es hörte, zog er sich von dort in einem Boot abseits an einen öden Ort zurück. Und als die Volksmengen es hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten.
Matthäus 14:10-13
Der Tod Johannes des Täufers, der Jesu Cousin, Freund, Kollege und Partner war, war eine der größten Tragödien, die während des Lebens Jesu Christi geschehen war. Gott hat diesen jedoch nicht verhindert, obwohl Johannes so jung war. Darüber hinaus hätte Johannes im Leben und im Dienst Jesu Christi viel bewirken können. Aber auch das reichte nicht aus, damit Gott eingegriffen und die Hinrichtung Johannes des Täufers verhindert hätte.
Warum?
Nun, Gott sah weiter und tiefer als wir es uns vorstellen können.
Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.
5. Mose 29:29
Natürlich war Jesus der größte Wundertäter auf Erden. Er hätte Johannes von den Toten auferwecken können, aber er tat es nicht. Jesus hörte die Neuigkeiten, weigerte sich aber, im Fleisch zu reagieren, sondern entschied vielmehr, den Willen Gottes anzunehmen. Das ist heute für uns alle eine Herausforderung. In Zeiten, wenn Tragödien passieren, spricht Gott vielleicht zu uns, um unser Leben in Ordnung zu bringen oder um mehr auf ihn fokussiert zu sein. Manchmal ist dies die Methode Gottes, mit der er uns helfen möchte, uns besser auf die Erfüllung unserer Berufung auf Erden konzentrieren zu können. Genau diese Reaktion sehen wir bei Jesus. Achte darauf, dass Jesus, nachdem er von dem frühzeitigen Tod des Johannes erfahren hatte, nicht über die tragischen Umstände klagte und weinte, sondern sich in die richtige Perspektive versetzte, indem er auf den Berg ging und das Angesicht Gottes suchte. Das heißt, dass nichts unsere höchste Aufgabe und unser Engagement auf der Erde behindern sollte. Stattdessen sollten wir mit unseren Verlusten so umgehen, dass unsere Beziehung zu Gott intensiviert wird, ebenso sollten wir unsere Berufung durch mehr Hingabe und Eifer erneuern.
Jesus wusste auch, dass sich seine Jünger und Nachfolger (auch die von Johannes dem Täufer) aufgrund des tragischen Todes von Johannes dem Täufer und der grausamen Realität, den Körper ihres ehemaligen Leiters und Bruders kopflos begraben zu müssen, in einem Schockzustand befanden. Jesus reagierte darauf so, dass er keinen Raum für Debatten gab, wo Menschen ihre eigenen Hypothesen über das Geschehene aufstellen konnten. Er nutzte die Umstände vielmehr dazu, den Fokus und die Hingabe der Jünger zu stärken und zu erneuern, indem er sich für eine Weile mit ihnen zurückzog. Erst dann setzte er seinen Auftrag fort. Ein Leiter sollte in schweren Zeiten nicht nur für sich selbst und sein persönliches Überleben sorgen, sondern auch sensibel für den Schmerz und die Nöte der Menschen um ihn herum sein – seiner Nachfolger, Teammitarbeiter und Kollegen.
Dies habe ich in gewisser Weise in meinen unzähligen Artikeln, Veröffentlichungen und Videos, die ich zum frühzeitigen Tod meines lieben Freundes und Bruders, Dr. Myles Munroe, herausgegeben habe, zum Ausdruck bringen wollen.
Wir können für unsere verstorbenen Freunde und Familienmitglieder nichts tun, aber ihr Tod sollte eigentlich ein Sprungbrett sein, das uns in die nächste Phase unseres Auftrags erhebt. Wir sollten Gott für die Zeit und Gelegenheit danken, die wir mit diesen Menschen auf der Erde verbringen durften und danach streben, unser Leben nach dem Glauben dieser Menschen zu gestalten, besonders wenn es sich dabei um Leiter oder Mentoren handelt, die uns besonders beeinflusst haben.
In den Tagen der frühen Kirchen in Jerusalem wurde einer der berühmten Apostel, Stephanus, auf tragische Weise brutal ermordet. E wurde in Gegenwart der anderen Apostel gesteinigt. Diese Apostel waren das Fundament und die Stammväter des christlichen Glaubens. Dennoch konnte sie mit all ihrem Glauben nicht verhindern, dass einer ihrer treuen Kollegen hingerichtet wurde. Ich halte nichts von dem Gedanken, dass sie nicht genug Glauben hatten. Ich möchte auch nicht glauben, dass sie die Verheißungen der Schrift auf langes Leben nicht bemerkt hatten, aber dennoch konnten sie nichts dagegen tun.
Stephanus musste einen frühen tragischen Tod sterben, und ich bin mir absolut nicht sicher, ob er schon 70 Jahre alt war. Ich sage nicht, dass Gott den früheren und tragischen Tod für uns alle vorzieht, oder dass er möchte, dass wir alle ermordet oder getötet würden. Ich versuche einfach nur zu sagen, dass Gott in verschiedenen Situationen verschiedene Entscheidungen trifft: Manchmal kann das für eine bestimmte Person das Leben bedeuten, während ein anderer Mensch in einer anderen Situation nach Hause geholt wird. Nur Gott kennt die Grundlage seiner Entscheidungen, unser Part ist es, zu vertrauen, dass seine Entscheidungen gerecht und wahr sind. In solchen Fällen gibt es nichts, das wir dagegen tun können, so wie Jesus die Hinrichtung Johannes des Täufers nicht verhindern konnte, ebenso wenig wie die Jünger die Ermordung des Stephanus nicht verhindern konnten.
Wir müssen einfach glauben, dass Gottes Wege vollkommen sind und seine Weisheit unergründlich.
und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.
Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.
Und sie steinigten den Stephanus, der betete19 und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.
Apostelgeschichte 7:56-60
Ein paar Jahre später fanden andere Apostel und Jünger Jesu, die Leiter der frühen Kirche waren, ein ähnliches tragisches Ende.
er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
Apostelgeschichte 12:2
Nach dem Tod des Jakobus griff Gott übernatürlich ein, um das Leben des Petrus zu retten – das zeigt ganz deutlich die Souveränität Gottes. In einem Moment lässt er eine Tragödie zu, während er sie im nächsten Moment verhindert. Wir können Gott nicht in unsere Lehren und unsere Glaubensüberzeugungen pressen. Wir können nicht sagen, dass Gott sich all dem was geschieht nicht bewusst ist, wenn er um jedes Haar weiß, das von unserem Kopf fällt. Deshalb ist es absolut logisch, dass Gott sich dem Tod einiger seiner wichtigsten Apostel bewusst war.
Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.
Matthäus 10:30
Im Nachhinein können wir allerdings sehen, wie jeder dieser Todesfälle, Johannes der Täufer, Stephanus, Jakobus und Jesus, der Kirche auf die ein oder andere Weise zu Gute gekommen sind, auch wenn sie zum Zeitpunkt ihres Geschehens wie Tragödien aussahen. Ohne den Tod dieser Menschen hätten wir unseren christlichen Glauben nicht und die Gemeinde, wie sie heute ist. Wir können in all diesen Beispielen also deutlich sehen, dass das, was wir eine Tragödie nennen, in Gottes Augen vielleicht gar keine Tragödie ist. Gott sieht dies vielleicht als einen Samen an oder als eine Investition! Freunde, lasst mich euch deshalb ermutigen, die Ereignisse im Leben unserer Angehörigen aus Gottes Perspektive zu sehen und nicht von unseren vorübergehenden Gefühlen des Schmerzes und Verlustes her.
Auch wenn ich glaube, dass wir eigentlich lange leben sollten, akzeptiere ich die Entscheidung Gottes, wann immer er es für richtig hält, eines seiner Kinder früher hinweg zu nehmen als wir es erwartet hatten. Ich glaube, dass ein solch früher Tod genauso gut und vorteilhaft sein kann als wenn jemand ein reifes Alter erreicht. Das sehen wir auch am Tod unseres Herrn Jesus Christus selbst. Warum sollten wir also Gott im Todesfall von Dr. Myles Munroe, seiner Frau Ruth und der anderen Passagiere dieses Unglücksfluges in Frage stellen? Warum sollten wir deshalb an Gott zweifeln? Ich verstehe es so, dass wenn Gott so etwas zulässt, dann gemäß seiner unendlichen Weisheit. Es ist vielleicht das Beste, das unter diesen Umständen geschehen konnte.
An diesem Punkt möchte ich ein wenig abschweifen, indem ich die historische Perspektive und Hypothesen aufzeige, um dadurch Menschen zu helfen, die jemanden früh verloren haben. Ich glaube, dass die Möglichkeit besteht, dass Gott den frühen Tod eines Menschen zu seiner eigenen Ehre geschehen lässt.
Denn das Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mein Los ist, dann bedeutet das für mich Frucht der Arbeit, und dann weiß ich nicht, was ich wählen soll.
Ich werde aber von beidem bedrängt: Ich habe Lust15, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser
Philipper 1:21-23
Paulus war begierig darauf, jung zu sterben, und er wollte nur um derer willen am Leben bleiben, die ihn brauchten. Er sagte deutlich, dass wenn er die Wahl hätte, er lieber zum Himmel gehen würde, und er sagte sogar, dass Sterben ein Gewinn sei. Am Ende traf ihn das Schicksal eines frühen und tragischen Todes.
In der Geschichte wurden Persönlichkeiten, die jung starben, oft zu Legenden ihrer Zeit. Wenn wir auch die Einstellung und Werte der folgenden Menschen nicht teilen mögen, so versteht es sich von selbst, dass diese Menschen jung gestorben sind und einen legendären Status erworben haben: Alexander der Große, Napoleon Bonaparte, Che Guevara, um nur einige zu nennen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Menschen, die im höheren Alter gestorben sind, nicht ebenso zu Legenden werden können. Tatsache ist jedoch, dass diejenigen, die jung sterben, nicht schlechter abschneiden. Menschen neigen dazu, dass ihnen Stärke, Vitalität, Energie, Schönheit und Charisma angenehmer erscheinen als Schwäche, Müdigkeit, Zerrissenheit und Alter.
Z. B. waren in der jüngsten amerikanischen Geschichte sowohl Ronald Reagan als auch John F. Kennedy Präsidenten der Vereinigten Staaten. Beide hatten eine gleichwertige Erfolgsgeschichte aufzuweisen. Nachdem John F. Kennedy jedoch jung gestorben war, war sein legendärer Status größer als der aller anderen bisherigen Präsidenten. Manche Historiker mögen einwenden, dass andere amerikanische Präsidenten der letzten Zeit viel mehr als John F. Kennedy geleistet haben. Dennoch sind ihre Namen nicht berühmt und angesehen. Obwohl er nur drei Jahre im Amt gewesen war, ist sein Name allgemein bekannt, während Ronald Reagan, der dagegen zwei Amtszeiten durchlief und wohl viel mehr erreicht hat, nicht ein solches Maß an Popularität und Einfluss bei den einfachen Menschen weltweit erlangt hat. Ihre Beerdigungen waren nicht miteinander vergleichbar. Während die ganze Welt zusah und das Leben von JFK feierte, wussten nur wenige außerhalb der USA vom Tod und der Beerdigung von Ronald Reagan, der im hohen Alter gestorben war.
Der Unterschied? Das Alter und die Art ihres Todes!
Das bedeutet, dass Gott einen frühen und tragischen Tod benutzt, um seinen Plan zu erfüllen.
Ähnliches kann von den afro-amerikanischen Bürgerrechtlern Martin Luther King, Jr. und Malcolm X. Both gesagt werden, die im Kampf um die soziale Gleichheit und Rassengleichheit in Amerika starben. Sie sind über alle ethnischen Barrieren hinweg in allen Nationen der Welt zur Legende geworden. Sie waren gewiss nicht nur Führer der Bürgerrechtsbewegung, sie waren auch die einzigen, die einen solchen legendären Status erlangt haben.
Der Unterschied? Das Alter und die Art ihres Todes!
Wenn wir uns die Show- und Unterhaltungswelt anschauen, sehen wir einen ähnlichen Trend. Die Stars und Persönlichkeiten, die jung oder im besten Alter sterben, werden verewigt und fast immer zur Legende. So ist z. B. der jamaikanische Reggae-Künstler Bob Marley heute eine Legende. Dasselbe gilt für den berühmten King of Rockn’Roll Elvis Presley, John Lennon der Beatles, Jimmy Hendrix und viele andere.
Der Unterschied? Das Alter und die Art ihres Todes!
Obwohl ich die Wertmaßstäbe und Lebensentscheidungen einige dieser Menschen nicht teile oder unterstütze, als eifriger Student der Geschichte kann ich dieses konstante Muster und diesen historischen Trend aber nicht verleugnen. Ich bin sicher, dass andere unglaublich talentierte und begabte Menschen, die im hohen Alter gestorben sind, auch zu Legenden wurden. Andererseits gab es auch jene, die jung starben und dennoch nicht zu Legenden geworden sind. Dennoch zeigen die Trends noch immer, dass Persönlichkeiten, die jung sterben, dazu neigen Legenden zu werden.
Zwei großartige Frauen starben in derselben Woche. Beide Frauen verbrachten in ihrem Leben unglaubliche Heldentaten, aber während die eine einen friedlichen Tod im hohen Alter starb, starb die andere jung und in tragischer Weise. Die ganze Welt und die weltweiten Medien waren sehr damit beschäftigt, über den Tod der einen Frau zu berichten, während nur wenige Menschen vom Tod der anderen Frau erfuhren, obwohl diese wahrscheinlich noch mehr erwirkt hatte als die andere. Die beiden Frauen waren Mutter Theresa von Kalkutta und die Prinzessin von Wales, Diana.
Der Unterschied? Das Alter und die Art ihres Todes!
Wir sehen eine ähnliche Anteilnahme aus allen Nationen der Welt und den meisten bekannten Pressekanälen bei Dr. Myles Munroe. Erstaunlicherweise konzentrierten sich die sozialen Medien ein paar Tage lang auf nichts anderes als den Tod eines demütigen Predigers aus einer der kleinsten Nationen. Ich versuche nicht zu sagen, dass Ruhm und legendärer Status letztendlich den Wert unseres Lebens hier auf Erden bestimmen, aber als Gläubige sollte es unser höchstes Ziel sein, echten Einfluss in unserer Welt auszuüben. Wenn die ganze Welt über den Tod eines Dr. Myles Munroe spricht, hat dies einen Einfluss auf das Evangelium weltweit.
Tatsächlich sind die Youtube-Klicks auf die Predigten und Botschaften von Dr. Myles Munroe nach seinem Tod rasant angestiegen. Viele Menschen, die ihn nicht beachtet hatten als er noch lebte, begannen, seine Bücher zu kaufen, seine Predigten anzuhören, und damit das Licht des Evangeliums an die finsteren Orte dieser Welt zu bringen. Die Verkaufszahlen der Bücher und Materialien von Dr. Munroe stiegen ebenfalls in erstaunliche Höhe, was viele glauben ließ, dass er durch seinen Tod mehr Menschen erreicht hat als zu Lebzeiten.
Ich versuche hier natürlich nicht, eine Lehre aufzustellen über die Vorteile, jung oder in den besten Jahren zu sterben. Was ich zu sagen versuche ist, dass die Zeitspanne, die Gott dir hier auf der Erde zumisst, einen Grund hat. Es könnte von daher gut sein, 70 oder 80 Jahre alt zu werden, während es genauso gut sein könnte, jung zu sterben! In beiden Fällen könnte es sein, dass Gott sich verherrlichen will durch das Leben oder den Tod seiner Kinder. Lasst uns einen Blick auf Apostelgeschichte 21:13 werfen:
Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz brecht? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus zu sterben.
Paulus, einer der wichtigsten Apostel unseres Herrn Jesus Christus sah den Tod nicht als Tragödie an. Er sah den Tod als Sieg! Daran besteht kein Zweifel. Das wichtigste für Paulus war es, dass sein Tod und sein Leben den Meister verherrlichen. Also sollte die Frage nach dem Alter oder nach der Länge des Lebens kein Grund zum Argumentieren sein. Das bestätigt auch weitgehend die folgende Aussage von Dr. Myles Munroe:
„Das Leben wird nicht an seiner Dauer gemessen, sondern an seinem Beitrag.“
Es ist offensichtlich, dass die Jünger Jesu Christi genauso gestorben sind. Elf der zwölf Apostel Jesu Christi starben einen frühen, tragischen Tod, und sie schienen darin keine große Tragödie zu sehen. In den Geschichtsbüchern der Gemeinde steht, dass „das Blut der Märtyrer der Same der Gemeinde ist“. In der frühen Kirche glaubten die Christen, dass es der Kirche einen Vorteil bringt, wenn sie als Märtyrer sterben, denn durch ihren Tod wurde die Kirche reicher an Gnade und Einfluss. Ich betone noch einmal, dass ich keine neue Lehre propagiere; ich möchte uns nur deutlich machen, dass alles, was Gott tut, gut für uns ist, auch wenn wir es nicht verstehen. Ich versuche auch nicht zu sagen, dass Dr. Myles Munroe in irgendeiner Weise ein Märtyrer ist, wir konzentrieren uns dabei eher auf Menschen, die früh eines tragischen Todes sterben.
Lasst mich euch mit den Worten von Dr. Myles Munroe ermutigen, dass wir „leer sterben sollen“. Leer zu sterben bedeutet nicht, dass man inhaltslos oder ohne Vision ist, sondern dass man vielmehr seine Vision und den Inhalt seiner Berufung der nächsten Generation völlig überlassen kann. Wenn Dr. Myles Munroe noch 100 Jahre zu leben hätte, hätte er natürlich weiterhin immer etwas zu sagen. Aber auch nun, da er im Alter von 60 Jahren gestorben ist, können wir alle bezeugen, dass wir seine Botschaft klar gehört haben. Er hat wahrhaftig laut gesprochen und seine Botschaft klar in die Welt getragen.
Wir Christen bekennen, dass wir den Herrn mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und Kraft lieben. Das sollte eigentlich bedeuten, dass uns danach verlangt, zu dem einen, den wir lieben, zu gehen und bei ihm zu sein. Besonders dann, wenn wir sagen, dass wir ihn mehr als alles andere lieben, auch als das Leben selbst. Dennoch fürchten wir uns vor dem Tod. Wie willst du irgendwann bei dem einen, den du liebst, sein ohne zu sterben? Wenn wir ihn wirklich so lieben wie wir es bekennen, müsste es dann nicht unser höchstes Verlangen im Leben sein, bei ihm zu sein? Dann kommt die Frage auf: Sind wir sicher, dass wir ihn wirklich so lieben, wie wir es behaupten? Denn abgesehen von der Entrückung müssen wir alle sterben, um beim Herrn zu sein. Der Tod sollte deshalb keine Sache oder Quelle der Furcht für den Gläubigen sein, vielmehr sollte und muss er eine Quelle der Inspiration, der Begeisterung, der Freude und der Sehnsucht sein.
Andererseits sagen wir Gläubigen, dass wir alle in den Himmel kommen wollen. Wir predigen darüber, singen darüber, beten darüber. Wenn es aber ans Sterben geht, was der einzige Weg zum Himmel ist (mit Ausnahme der Entrückung), dann lehnen wir uns dagegen auf, wir kämpfen und protestieren anstatt uns über die Aussicht, nun dorthin zu gelangen, wovon wir immer gesungen haben, zu freuen. Brüder, lasst uns echt sein! Ich glaube zwar nicht, dass wir Heuchler sind, aber ich bin davon überzeugt, dass die meisten Christen nicht realistisch sind. Wir müssen unsere Gemeinden lehren, mehr im Hier und Jetzt zu sein, im aktiven Bewusstsein zu leben, so dass sie im Glauben und Verstehen wachsen können.
Wenn ich von mir rede, würde ich wie Paulus sagen, dass das Leben für mich Christus ist und Sterben ein Gewinn. Es ist mein ernsthaftes Verlangen, diese Erde so bald wie möglich zu verlassen, und das sehe ich überhaupt nicht als Tragödie an. Auf der Erde zu leben ist nicht mein größter Traum. Mein Traum ist es, im Himmel zu leben. Das Leben, das ich hier auf der Erde lebe, wird von meiner Leidenschaft, in den Himmel zu kommen, angetrieben. Deshalb ist es nicht meine Motivation, auf der Erde zu leben. Nichts hier auf der Erde motiviert mich so, wie mich der Himmel motiviert. Mein Bild vom Himmel ist so klar, dass ich davon träume und mich ernsthaft darauf vorbereite, dorthin zu gehen, und ich bete dafür, dass dies so schnell wie möglich geschieht. Auch wenn ich in der Zwischenzeit auf der Erde bleiben muss, so ist das für mich eigentlich mehr ein Opfer!
Um ehrlich zu sein, wann auch immer ich diese Ansicht zum Ausdruck bringe, werden die Menschen um mich herum nervös und versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich muss aber nicht vom Gegenteil überzeugt werden. Ich glaube, jemand, der einfach nur von einem besseren Leben auf der Erde träumt, ist derjenige, der etwas missverstanden hat. Obwohl wir auf der Erde leben und damit beschäftigt sind, das Werk des Herrn zu tun, sollten wir nicht zu sehr von den Wünschen und Freuden der Welt gefesselt sein. Ich glaube, dass wir unseren Fokus auf den Himmel und die Ewigkeit gerichtet halten sollen. Das sollte unsere Leidenschaft sein. Darauf sollten unsere Vision und unsere Ziele gerichtet sein, und das sollte die Quelle unserer Motivation sein. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Erde unser höchstes Verlangen ist. Nein, meine Freunde, der Himmel ist es!
Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus,
(Philipper 3,20)
Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
(Johannes 17:16)
Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
Kolosser 3:1,2
Viele Menschen, die nie von Dr. Myles Munroe gehört hatten, hören nun von seinem Tod, die Worte, die Menschen über ihn sagen, und sie hören seine Botschaften und Lehren. So viele Menschen sind durch seinen Tod ermutigt worden, und wir merken oft gar nicht, wie Gott negative Situationen zu seiner Ehre in etwas Positives umwandelt. Jetzt können wir beginnen, andere Menschen, die jung oder unter tragischen Umständen gestorben sind, aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Erstaunlicherweise hatten die meisten Menschen nicht von den anderen Personen gehört, die an Bord der Unglücksmaschine waren, bevor das Unglück geschehen war. Ironischerweise haben sie durch ihren Tod wahrscheinlich mehr bewirkt als die mehr als 7 Milliarden Menschen, die heute in unserer Welt leben. Sagt mir, was ist besser? Sie haben durch ihren Tod mehr für das Reich Gottes bewirkt als sie es zu Lebzeiten getan hatten. Sie haben durch ihren Tod mehr Nachrichten für das Reich Gottes gebracht als vielleicht 99 % der Menschen, die heute noch leben, denn durch die Nachricht ihres Todes begannen viele Menschen, noch einmal über ihr Leben nachzudenken. Mehr Menschen als wir uns vorstellen können fangen an, ihre Bestimmung zu überdenken und bringen ihr Leben in Ordnung. Kannst du dir vorstellen, wie viele Menschen ihr Leben noch einmal neu dem Herrn hingeben aufgrund dieser Situation?
Noch einmal, ich sage nicht, dass es das Wesentliche für unser Leben ist, Ruhm und Popularität im Leben oder im Tod zu erlangen, aber in dieser speziellen Situation, in der weltweit über Christen geredet wird, wie bei Dr. Munroe und seinem Team, hat dies einen Effekt, der sich allmählich auf die Verbreitung des Evangeliums auswirkt. Das bedeutet, dass die Menschen auf die ein oder andere Weise berührt werden und beginnen, an Gott zu denken, über ihr Leben nachzudenken und über die Ewigkeit. Wieder andere werden gerettet, leben dem Herrn hingegebener, erneuern ihren Glauben und wandeln mit Gott. Erstaunlicherweise könnte eine solche Tragödie dem Reich Gottes mehr zugunsten kommen, wenn auch um einen sehr hohen Preis. Wenn man jedoch über den Wert einer geretteten Seele in der Ewigkeit nachdenkt, kann man daraus folgern, dass jeder, der stirbt, einschließlich Dr. Myles Munroe, zur Zeit im Himmel jubelt, denn ihr Tod hat anderen so viel Leben gebracht….
Besser ein guter Name als gutes Salböl und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird.
Prediger 7:1