Sunday Adelaja

Wenn die Wahrheit nicht verstanden wird, wenn die Liebe zur Wahrheit fehlt, dann werden wir die Geschichte und ihre Fehler wiederholen. Wir müssen uns frei machen von den Lügen, denen wir zuvor geglaubt hatten, die über Jahrhunderte weitergegeben worden waren. Bis wir damit beginnen, Gott und die Wahrheit mehr zu lieben als unser Fleisch, bleiben wir Sklaven.
Wie sollten wir auf die Wahrheit reagieren?
Der zweite Tag des Sommerfastens begann mit lautem Lobpreis. Alle jubelten. „Die Freude Gottes macht mich glücklich, meine Seele juble in Ihm.“ Das inspirierte die Menschen und leitete sie in eine besondere Freude und Feststimmung.
Pastor Serbuk Ruslan setzte den Gottesdienst mit einem Gebet für unseren Apostel Sunday Adelaja, für seine Familie und für die ganze Ukraine fort.
Dann stand die Versammlung mit donnerndem Applaus auf und begrüßte damit den leitenden Pastor der Gemeinde „Embassy of the blessed kingdom of God of All Nations“ Sunday Adelaja.
Bevor wir den Film „Radyans’ka Istoria (Geschichte der Sowjetunion) sahen, gab Pastor Sunday eine kurze Darstellung des zweiten Weltkrieges, der Rolle der Sowjetunion darin und der damaligen politischen Situation. Der Film offenbarte uns die grausame Wahrheit über das brutale Regime der Regierungsspitzen der beiden totalitären Staaten, der UdSSR und dem Nazi-Deutschland: Hitler, Stalin und Lenin. Im Film konnten wir sehen, wie unschuldige Menschen niedergemetzelt wurden.
Das führte zu einer klaren Schlussfolgerung: Wenn die Wahrheit nicht verstanden wird, wenn die Liebe zur Wahrheit fehlt, dann werden wir die Geschichte und ihre Fehler wiederholen. Wir müssen uns frei machen von den Lügen, denen wir zuvor geglaubt hatten, die über Jahrhunderte weitergegeben worden waren. Bis wir damit beginnen, Gott und die Wahrheit mehr zu lieben als unser Fleisch, bleiben wir Sklaven.
Der Pastor betonte noch einmal, dass wir unsere Geschichte nicht beschönigen sollen, dass wir sie in der Öffentlichkeit und in Schulen lebendig erhalten und Unterrichtsstunden anbieten sollen zum Thema historische Wahrheit und Gerechtigkeit.
„Wir sollten mit den Errungenschaften unserer sozialen organisatorischen Aktivitäten nicht zufrieden sein. Wenn wir das Problem des Landes nicht an dessen Wurzel anfassen und lösen und es in vernünftiger Weise systematisch angehen, dann werden wir den Menschen nicht die Augen für die wahre Geschichte unseres Landes öffnen. Es ist ein Verbrechen, darüber zu schweigen! Wir sind dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass so etwas nie wieder geschehen wird“, sagte der Pastor. Nachdem über den Film diskutiert worden war, folgte eine Minute des Schweigens für alle Opfer totalitärer Regimes. Die Gemeinde betete und tat Buße darüber, die Wahrheit über die historische Gerechtigkeit nicht verteidigt zu haben.
Dann lehrte Pastor Sunday zum Thema: „Wie sollten wir auf die Wahrheit reagieren?“
Die Wahrheit zeigt die Ursache auf, die Wurzel dessen, was geändert werden muss.
Wenn ein Mensch z. B. Krebs hat, ist es notwendig, einer Operation zuzustimmen, auch wenn andere beginnen, diesen Menschen zu bemitleiden. Aber die Situation zu verharmlosen und den Menschen zu bedauern wird den Krebs nicht heilen. Wenn der Chirurg nicht eingreift, wird der Tumor den Patienten töten! Dem Menschen kann nur geholfen werden, wenn der Tumor herausgeschnitten wird – das kann schmerzhaft und frustrierend sein – aber es zieht Heilung nach sich!
Über Dinge absichtlich hinwegzusehen ist die Wurzel allen Übels.
Oft wollen wir einen Menschen nicht verletzen, „ohne Messer operieren“, aber genau das ist es, was die Menschen verletzt. Auch Sunday hat sich 15 Jahre lang so verhalten, fand aber heraus, dass dies den Menschen nicht hilft, sondern sie vielmehr zerstört.
Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen. Du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld trägst
(3. Mose 19:17)
Unsere Aufgabe ist es, die Wahrheit zu sagen, denn mit unseren eigenen Worten können wir jemandem das Leben retten.
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
(Johannes 8:32)
Befreiung ist nur dann möglich, wenn Menschen die Wahrheit kennen. Wenn aber nur ein Mensch nichts sagt, dann bleiben die Menschen so wie sie waren.
Wenn wir jemandem die Wahrheit nichts ins Gesicht sagen, sondern schweigen, fördern wir damit den Mangel an Wahrheitsliebe und die Lüge.
Beispiel: Eine Frau trägt ein schlechtes Make up. Die Umwelt aber schweigt und niemand sagt es ihr, niemand kommt auf die Idee, dass die Wahrheit ihr helfen würde, es besser zu machen. Menschen argumentieren oft aus der Seele heraus: „Wie mag sie sich dabei fühlen?“ ohne dabei über den Wert der Wahrheit nachzudenken.
Seelische Mentalität – Damit ist gemeint, dass man sich Gedanken macht, wie eine Person sich fühlt, wenn man ihr etwas sagt, anstatt die Wahrheit zu suchen und sie zu verteidigen. Eine seelische Mentalität, Toleranz von Gut und Böse, lässt die Grenzen verschwimmen.
Wenn man nicht klar definiert, was normal ist, macht man leicht Kompromisse (wie z. B. auch im Bezug auf die Homosexualität).
Jede fleischliche Weisheit ist „irdisch, sinnlich, teuflisch“ (Jakobus 3:15)
In unserer Kultur wird einem Menschen, der korrigiert wird, ob nun zu Recht oder nicht, oft geschmeichelt oder er wird getröstet, anstatt dass die Wahrheit unterstützt wird. Auf diese Weise verhindern wir aber, dass die Wahrheit im Leben dieses Menschen regieren kann.
Verhaltensweise 1 – Der Mensch, der bestraft wird, wird getröstet.
In diesem Fall kommt falsche Solidarität zum Ausdruck. Die Menschen scharen sich instinktiv um den Menschen, der gemaßregelt wird, weil sie es für notwendig halten, den Autoritäten zu widerstehen und sich gegenseitig zu decken.
Wenn jemand etwas bemerkt, ob es nun wahr ist oder nicht, haben die meisten Menschen das ganze emotionale Programm auf Lager: Mitgefühl, Mitleid, um die Korrektur zu entkräften anstatt die Wahrheit zu unterstützen. Das ist dann so, als würden wir die Wahrheit, die dem Menschen gesagt wurde, durchstreichen.
Unser Unterbewusstsein sagt uns, dass wir uns verteidigen müssen. Wir erweisen dem Menschen auf diese Weise aber einen schlechten Dienst, denn er nimmt für sich in Anspruch, gerecht zu sein und sieht nicht, was er ändern muss. Daraus entspringen alle Probleme der Gesellschaft: Diebstahl, Verbrechen und Korruption. Wenn ein Mensch Mitleid erfährt, dann ist er davon überzeugt, dass er richtig, und derjenige, der korrigiert, falsch liegt – das sind Gedankenfestungen, die schwer zu zerstören sind.
Verhalten 2 – Wir verdammen.
Wenn der Leiter jemanden korrigiert, und jemand aus dem Team ihn dabei unterstützt, wird ein solcher Mensch als Kriecher betrachtet, der hofft, sich bei den Autoritäten einzuschmeicheln, sich einzuschleimen und anzugeben.
Wie sollten wir die Wahrheit richtig ausdrücken?
Zunächst einmal müssen wir den richtigen Standpunkt unterstützen und erst dann die Person. Die Hauptsache ist, dass wir der Wahrheit gehorchen und nicht nur darüber nachdenken, wie der Mensch reagieren wird, wie er unsere Worte aufnehmen wird, denn das ist sein Problem.
Wie sollten wir einem Menschen die Wahrheit herüberbringen?
Wenn du die Wahrheit sagst, demütige Menschen nicht, sondern tue es mit Ehre und Respekt für sie. Das wichtigste Motiv sollte dabei sein, dem Menschen helfen zu wollen. Jeder wird die Worte der Wahrheit dankbar annehmen, wenn er weiß, dass der andere nur sein Bestes will. Wenn es jemandem aber nur darum geht, den anderen schlecht zu machen, dann wird dies offensichtlich sein.
Mark Twain: Man sollte dem Anderen die Wahrheit hinhalten, dass er wie in einen offenen Mantel hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“
Wenn wir während jemand korrigiert wird schweigend dasitzen, ohne dem Pastor zu helfen, die Person zu korrigieren, dann werden wir mitschuldig an der Sünde. Wenn der Pastor jemandem etwas erklärt, und ich kann seinen Standpunkt untermauern, wäre Schweigen ein Verbrechen. Wir haben jedoch Angst vor der Reaktion des anderen. Es ist aber besser, eine Wahrheit auszusprechen, die weh tut, aber dann auch heilt, als eine Lüge, die alles schönredet, dann aber tötet.
Die Angst vor der öffentlichen Meinung.
Um diese sorgt sich nur, wer sich nicht um die Wahrheit schert. Die Wahrheit ist dafür nicht maßgeblich. Wir sollten nur auf der Grundlage der Wahrheit handeln, nicht der öffentlichen Meinung. Wenn ein Mensch die öffentliche Meinung fürchtet, wenn er um das besorgt ist, was Menschen denken könnten, dann hat er nicht die Liebe zur Wahrheit.
Wie reagieren wir auf Korrektur?
Die wichtigste Aufgabe des Menschen ist es, Kritik anzunehmen und sich zu verändern. Wir sollten dankbar sein, wenn wir einem anderen wichtig genug sind, um uns zu korrigieren und das richtige Gespür zu lehren.
Versuche, anders auf Korrekturen zu reagieren: Versuche zu verstehen, was du sagst, es hilft, die Situation von außen zu betrachten und dich zu verändern. Suche bei dir selbst nach dem Problem, nicht bei anderen.
Der Versuch, die Wahrheit zu ignorieren
Jeder hat seine guten und schlechten Seiten, aber die Gesellschaft hat uns gelehrt, nur auf die Vorteile zu schauen. Anstatt herauszufinden, was falsch ist, schau der Wahrheit ins Auge, und dann verhalte dich entsprechend. Die Menschen bevorzugen es, den Kopf in den Sand zu stecken und ignorieren dabei das Offensichtliche.
Die Unfähigkeit, den Schmerz der Korrektur zu tolerieren
Beispiel: Ein Mann verlässt die Gemeinde, weil der Pastor viele Leute korrigiert hat, und es könnte irgendwann auch bei ihm so weit sein. Waren die Korrekturen berechtigt? Ja, aber die Person fühlt sich unbehaglich aufgrund der Art, wie er korrigiert wurde. Ihm fehlt also die Liebe zur Wahrheit. Als der Mensch korrigiert wurde, hatte er das Gefühl, als würde er gehasst.
Ein weiteres Beispiel wäre, einem dicken Menschen zu sagen, dass er abnehmen sollte, was diesen dann sehr aufbringt. Er tut so als sei das eine Tragödie, obwohl nichts Neues gesagt worden ist.
Fragen für zu Hause:
- Was ist dein Verständnis von der „Liebe zur Wahrheit“?
- Wenn jemand in deiner Gegenwart korrigiert worden ist, wie reagierst du dann? Sitzt du dann nur da und schweigst, ohne zu versuchen, denjenigen, der korrigiert hat, zu verteidigen und unterstützt die Wahrheit nicht, oder drückst du deine Meinung über das Geschehen aus, ohne die Sichtweise desjenigen zu unterstützen, der korrigiert?
- Was ist der Vorteil der öffentlichen Korrektur? Warum musst du Korrekturen in der Öffentlichkeit nicht vermeiden oder fürchten? Was für einen Vorteil hat die öffentliche Korrektur?
- Was sollte die richtige Einstellung einer Person gegenüber sein, die Kritik übt und einen anderen in dem Moment damit verletzt oder sogar zum Weinen bringt? Wie sollten sich die Anwesenden verhalten?
- Wie sollten wir denjenigen, der korrigiert hat, unterstützen, und nicht schnell damit beginnen, Defizite zuzudecken und etwas stillschweigend zu billigen?
- Warum sendet Gott selbst gemäß 2. Thessalonicher 2:10-12 den Menschen, die die Wahrheit nicht lieben, einen Geist der Täuschung und Verwirrung? Warum ist Gott so „hart“ und „grausam“?
Vom Sommerfasten
30. Juli 2013, Kiew, Ukraine